Brennen für Jesus
Unsere neu formulierte Vision, wie sie auf dem Cover steht, beginnt für manche ungewöhnlich: „Dafür brennen wir!“ Warum reden wir hier von „brennen“? David Schäfer erklärt, warum wir bewusst dieses Wort gewählt haben.
Ja, als wir in den letzten Monaten als Deutsche Inland-Mission unsere Vision neu formuliert haben, haben wir uns bewusst entschieden zu sagen: „Dafür brennen wir“. Wir sagen nicht: „Dafür stehen wir“, „das wollen wir“, „davon sind wir überzeugt“, „das ist unser Auftrag“ – auch wenn das alles richtig wäre. Wir wollen, dass Jesus in jedes Herz, in jedes Haus und in jeden Ort kommt – aber „brennen“ drückt mehr aus als alle anderen genannten Formulierungen.
Richtigkeiten motivieren selten
Wir können davon überzeugt sein, dass regelmäßiger Sport gut für unsere Gesundheit ist, aber das heißt noch lange nicht, dass wir auch regelmäßig Sport treiben. Wir können es für richtig halten, gesund zu essen und Süßigkeiten zu meiden, aber das bedeutet eben nicht automatisch, dass wir es auch tun. Und um uns unserem Thema anzunähern: Wir mögen zwar wissen, dass unser Auftrag ist, anderen Menschen von Jesus zu erzählen, aber dieses reine Wissen bringt uns in der Regel nicht dazu, auch wirklich unseren Glauben weiterzugeben
Schweigen unmöglich
Wie anders zum Beispiel Petrus und Johannes, als sie in Apostelgeschichte 4 vom Hohen Rat eindringlich aufgefordert werden, nicht weiter von Jesus zu reden. Sie antworten: „Es ist uns unmöglich, nicht zu reden von dem, was wir gesehen und gehört haben!“ Anders ausgedrückt: Zu schweigen ist uns unmöglich. Wir können die Klappe nicht halten. In ihnen brannte etwas: Jesus und seine Botschaft. Und weil sie in ihnen brannten, mussten sie davon reden. Der Prophet Jeremia benutzt ähnliche Worte: „Doch sooft ich mir sage: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen reden, wird es in meinem Herzen wie brennendes Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen. Und ich habe mich vergeblich abgemüht, es weiter auszuhalten, ich kann nicht mehr!“ (Jer 20,9 ELB). Jeremia hatte menschlich keine Lust mehr, für Gott zu reden, doch in ihm loderte ein Feuer, das ihn drängte. Oder erinnern wir uns an die Emmaus-Jünger: Sie gingen mit Jesus, erkannten ihn nicht, aber später dachten sie darüber nach, wie Jesus sich ihnen offenbart hatte: „Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?“ (Lk 24,32 ELB). Wenn Jesus uns ganz tief im Herzen berührt, dann geschieht etwas, das unseren Verstand übersteigt. Dann packt es und bewegt uns. Daher wollen wir als DIM für Jesus brennen. Sein Auftrag folgt, weil er seinem Herzensanliegen entstammt, das Verlorene zu suchen und zu retten.
Der Heilige Geist entzündet
Brennen für Jesus bedeutet auch, von ihm begeistert zu leben – im wahrsten Sinne des Wortes. Johannes der Täufer formulierte es so: „Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße; … er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen“ (Mt 3,11). Als der Heilige Geist kam, erschienen den Jüngern Zungen wie von Feuer, die sich verteilten und auf jeden von ihnen niederließen (Apg 2,3). Jesus selbst sagte: „Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte!“ (Lukas 12,49). Ich persönlich deute diese Aussage von Jesus auf die Ausgießung des Heiligen Geistes. Denn der Heilige Geist ist die Kraft, die uns motiviert, er ist auch das Feuer, das in uns lodert und alles verbrennt, was nicht zu Jesus passt. Dieses Brennen für Jesus brauchen wir dringend. Augustinus, Bischof und Kirchenvater aus dem 4. Jahrhundert wird das Zitat zugeschrieben: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“ Genau daher wollen wir leidenschaftlich für Jesus und sein Anliegen für diese Welt brennen.
Dieser Artikel ist auch im Brennpunkt 2019-01 auf Seite 3 zu finden.