Vier Schlüssel, die Türen öffnen
Unser Team im Weserbergland durchläuft mit allen Gruppen das selbst entwickelte Training „Auftrag entdecken“. Wichtige Frage darin: Wie finden wir Menschen, die geistlich offen sind?
In Lukas 10 lesen wir davon, dass Jesus 72 Jünger in die umliegenden Städte und Orte sendet, um Gottes Herrschaft zu verkündigen. Wir sehen mehrere Schritte, die Jesus seinen Jüngern aufträgt und die auf ähnliche Weise auch uns gelten:
- In unser Umfeld gesandt: Auch uns schickt Jesus in unser Umfeld und zu unseren Mitmenschen.
- Gebet für Arbeiter: Jesus trägt den Jüngern auf, für „Arbeiter in der Ernte“ zu beten, gemeint sind Mitarbeiter Jesu, die Gottes Ernte einbringen.
- Vier Schlüssel: Die Jünger bekamen Vollmacht für übernatürliches Wirken. Gott hat sich nicht verändert und hat uns mit derselben Vollmacht ausgerüstet, mit der wir nach offenen Menschen suchen.
- Personen des Friedens: Die Jünger sollen gezielt nach Personen suchen, die offen sind, den Frieden anzunehmen. Genauso suchen wir nach geistlich offenen Menschen in unserem Umfeld.
- Das ganze Haus: Jesus trägt den Jüngern auf, in dem „Haus“ zu bleiben, in dem Gottes Frieden angenommen wird. Wir erzählen nicht nur offenen Menschen von Jesus, sondern ihrem ganzen „Haus“, gemeint sind ihre Familien, Kontakte und Beziehungen.
Was sich genau hinter den „vier Schlüsseln“ verbirgt, mit denen Gott Türen zu Menschen öffnet, möchten wir in den Kästen unten erklären. Gott reagiert auch heute auf unser Gebet und öffnet Menschen in unserem Umfeld die Herzen (Apg 16,11-15). Wir begeben uns auf die Suche und prüfen, welche Türen (Personen) offen sind. Damit orientieren wir uns am Vorgehen der Jünger im Neuen Testament, die auch auf diesen vier Wegen nach geistlich offenen Menschen gesucht haben.
1. Schlüsselerlebnis
Von Paulus lernen wir, wie er sein persönliches Erlebnis mit Jesus weitererzählt und damit prüft, ob Menschen offen für das Evangelium sind (Apg 9,1-18; 22,6-16). Auf ähnliche Weise kann unser eigenes persönliches Erlebnis mit Jesus zu einem Schlüsselerlebnis für suchende Menschen werden. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Erlebnisse nicht für uns behalten. Um die eigene Geschichte mit Jesus anderen Menschen sicher erzählen zu können, hilft es, sie erst einmal für sich auszuformulieren. Wichtig sind einige Details: Erstens sollte das Schlüsselerlebnis eine Situation oder ein persönliches Thema beschreiben. Zweitens sollte deutlich werden, welche Veränderung Jesus in diese Situation hineingebracht hat (vorher – nachher). Und drittens sollte dieses Erlebnis in vier Minuten erzählt sein.
2. Schlüsselentdeckung
Von Petrus lernen wir, dass Gott uns immer wieder neue Entdeckungen zeigt. Petrus erkennt durch mehrere Visionen, dass Gott auch Nichtjuden retten will. Diese Schlüsselentdeckung teilt er Kornelius und seinem Haus mit (Apg 10,34-48). Dadurch prüft er ihre geistliche Offenheit. Bei uns werden es eher Schlüsselentdeckungen sein, die wir mit der Bibel gemacht haben. Auch um sie weiterzuerzählen, ist es hilfreich, sie erst einmal für sich selbst zu formulieren. Dabei erstens den Bibelabschnitt nennen, zweitens die Entdeckung in einem Satz zusammenfassen, drittens den Schlüsselvers auswendig lernen und viertens die Schlüsselentdeckung in vier Minuten erzählen können.
3. Schlüsselhandlung
Von Tabita lernen wir, dass Gott uns die Möglichkeit gibt, durch eine Schlüsselhandlung aus guten Taten zu prüfen, ob Menschen offen für den Glauben sind (Apg 9,36-43). Die Nachricht, dass Tabita dank Petrus wieder lebt, lässt viele glauben. Auch wir können Menschen Gutes tun. Dafür ist es hilfreich, sich zu überlegen, welche praktischen Bedürfnisse jemand hat und wie wir darauf eingehen können. Dann können wir handeln und erzählen, aus welcher Motivation wir Gutes tun.
4. Schlüsselwirkung
Von Petrus und Johannes lernen wir, dass Gott durch seine Jünger übernatürlich wirken möchte. Als die beiden Jünger vor dem Tempel einen Gelähmten sehen, sprechen sie ein Gebet im Namen von Jesus Christus aus Nazareth und der Gelähmte wird gesund. Neugierig durch diese Schlüsselwirkung strömen Schaulustige zusammen und Petrus hat die Gelegenheit zu predigen und offene Menschen zu finden (Apg 3,1-26). Genauso können wir Krankheit, Sorge, Not oder Angst eines Menschen wahrnehmen und in seiner Gegenwart im Namen von Jesus für ihn beten.
Dieser Artikel ist auch im Brennpunkt 2019-02 auf Seite 5 zu finden.